Mehlschwalbenbrücke am Kraftwerk Mumsdorf


Am Donnerstag, dem 03.März 2016 wurde als finaler Montageschritt der Oberteil der von uns geplanten Mehlschwalbenbrücke erfolgreich auf die Stützen gesetzt.

Diese Artenschutzmaßnahme erfolgte als Ersatz-Maßnahme im Zuge des Rückbaus des MIBRAG-Kraftwerkes am Standort Mumsdorf.

Mehlschwalben als festgestellte größte Kolonie in Sachsen-Anhalt, hatten sich an der Unterseite der von der Grabenbunkerseite kommenden Kohle-Zubringerbrücke mit einer Längsausrichtung nach Nord-Ost angesiedelt. Dies war möglich, weil die außen liegenden Untergurtverbände aus Winkelstahl W80x8 mit dem Vertikalschenkel nach oben angeordnet wurden und sich der darüber liegende Brückenboden aus Stahlbetondielen 95mm von Unterkante Winkel befand. In diesen Zwischenraum, aufgesetzt auf dem Horizontalschenkel des Brückenverbandes und befestigt an der zwar beschichtetet aber dennoch geeigneten Unterseite des Brückenbodens gelang es den Tieren, Nester zu bauen. Der Lärm und die Schwingungen aus dem Bandbetrieb störte bei der Ansiedelung offensichtlich nicht.

Mit der Planung wurde im November 2014 begonnen. Grundlage bildete ein Grobentwurf des Landschaftsökologiebüros Myotis aus Halle/Saale. Nach Tests für geeignete Materialien, die ein sicheres Haftungsvermögen des Nestmaterials zum Ziel hatte, architektonische und funktionelle Umplanungen begann die tragwerksplanerischen Tätigkeiten Ende Februar 2015. Die Bemessung und Nachweisführungen erfolgen mit DLUBALs RSTAB und FRILOs Einzelnachweisprogrammen. Auf der Basis der statischen Ergebnisse wurde das 3D-Konstruktionsmodell mit AdvanceSteel 2012 aufgebaut. Im September 2015 folgten unsere Leistungstexte zur Ausschreibung der Komplettleistung, die von der MIBRAG durchgeführt wurden. Zeitgleich wurden die kompletten Fertigungsunterlagen mit Plänen, Stücklisten und Zuschnittdaten sowie die Schal- und Bewehrungspläne der Gründungen durch IBMZ erstellt. Im Dezember 2015 wurden die Leistungen an die Fa. Metallbau Westphal aus Pegau vergeben. Baustart war der 11.01.2016. IBMZ wurde durch die MIBRAG für die baubegleitende Bauüberwachung beauftragt.

Wir wünschen uns zusammen mit allen an dieser Maßnahme Beteiligten, dass diese Anlage im Frühjahr erfolgreich besiedelt wird. Wir freuen uns, dass wir mit unseren Leistungen einen Betrag zum Umwelt- und Naturschutz leisten konnten und werden uns heraus gefordert fühlen, falls wieder erwarten, neue Wege gesucht werden müssen, wenn die Ansiedelung nicht sofort gelingt.